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Verstörend: Christkind gesichtet!

Anlässlich des derzeit stattfindenden Weihnachtsfestes eine brechende Neuigkeit! Christkind wurde gesichtet! Kind verstört!

Erschütternd, was ich mit eigenen Augen gehört habe von dem Onkel der Putzhilfe der besten Freundin meines Nachbarn seiner Frau! Zweifelsfrei eine Sensation, eine ungeschminkte und hässliche Wahrheit, die absolute Realität! Den Skeptikern rufe ich entgegen: Es gibt das Christkind, wie wollt Ihr das noch widerlegen?!

Die nachbarliche Kinderanstalt (gemeint sind die Meiers) hatte zum besinnlichen Weihnachtsfest geblasen, als mal wieder Klaus-Günther Maurice (der sich schon bei seiner Geburtstagsfeier von der typisch-kindlichen, undankbaren Seite gezeigt hat - ich hatte berichtet) in das gesperrte Wohnzimmer geschlichen ist.

Wie jeder weiß darf man erst das Wohnzimmer betreten wenn das Glöckchen läutet, weil angeblich das Christkind sonst nicht kommt. KGM musste jetzt aber auf markerschütternde Weise den wahren Grund erfahren, den ich daher auf dieser Seite als eine weitere, absolute Wahrheit, postulieren möchte.

Warum war KGM bloß zu früh ins Wohnzimmer gegangen? War es Neugierde? Hat er etwas verdächtiges gehört? Oder hatte er nur seine Brille unter dem Tannenbaum liegen gelassen?

Man weiß es nicht, aber was ich aus zuverlässiger und nicht anzuzweifelnder Quelle selbst gehört habe stellt diese Frage in den Hintergrund, denn fest steht: KGM hat das Christkind gesehen - und ist seither traumatisiert!

Wieso war ihm die tiefe Furche im naturbehandelten Öko-Korkboden aus nachhaltigem Anbau nicht aufgefallen? Hätte dieses Alarmsignal nicht ausreichen müssen, um ihn von seinem Tun Abstand nehmen zu lassen? Oder die Blutstropfen, die als mahnende, grausame Vorboten riefen: „Warte draußen! Das Glöckchen hat noch nicht geklingelt!“

Nein, auch die Schatten am Weihnachtsbaum hielten ihn nicht davon ab, den Raum zu betreten und das Licht einzuschalten.

Was er nun erblickte, werde ich wohl nie wieder vergessen können: Ein langbärtiger Greis, gekleidet in Lumpen, mit blutverschmiertem Gesicht. Auf dem Kopf trug er so etwas wie einen Ring aus Dornen, die sich tief in das Fleisch bohrten und die Ursache für den hohen Blutverlust zu sein schienen.

Das Schlimmste aber war das Kreuz, das die Schauergestalt trug! Geschultert zog sie die massive Holzkonstruktion quer durch das Zimmer hinter sich her, über den neuen mit wasserlöslichem Wasser verklebten Fußboden für 183,45 €/qm. Die Furche, die er so hinter sich im Boden ließ, wurde schnell zu einem Flussbett in dem sich ein rotes Rinnsal quer durch das Zimmer den Weg zu KGM suchte.

Erschrocken durch das aufflammende Licht, das KGM eingeschaltet hatte, wirbelte das Christkind herum, das Kreuz verfing sich im mit Lametta aus ungespritzem Bio-Aluminium geschmückten Weihnachtsbaum und riss ihn um. Die daran befestigte Girlande aus hochfestem Hanf aus regionalem Anbau riss die Gardinenstangen aus der Verankerung. Die Gardinen fielen auf den selbstgetöpferten Adventskranz, der krachend am Boden abprallte und aus vier kleinen Adventsflammen das große Osterfeuer ankündigte.

Mitten in diesem Chaos stand er nun, der arme Junge, geschockt ob des Anblicks, nicht fähig ein Wort zu sprechen, und ertrug die Tiraden des Christkinds.

„Nimmst Du mein Kreuz? Nur mal kurz! Kannst Du es mal halten? Mein rechtes ISG schmerzt! Ich kann es kaum noch tragen. Bitttteeee!!“

Kurz bevor die Frau meines Nachbarn in das Weihnachtsdurcheinander gestürzt kam, warf das Christkind dem verdutzten Jungen das Kreuz zu, rief ein lautes „er war's“ in den Flur und verschwand im Nichts.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

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  • Zuletzt geändert: 2019/12/26 13:17
  • von Klaus Nadel